11. November 2023

Superintendent Karsch: „Mitleid (vor)leben und lehren“ als christlicher Auftrag


Auf der Kreissynode des Kirchenkreises Saar-Ost wurden die Weichen für eine Fusion mit dem Nachbarkirchenkreis Saar-West gestellt. Einstimmig stimmten die Delegierten einem Absichtsbeschluss zu. Superintendent Karsch rief in seinem Jahresbericht zu Mitgefühl und Nächstenliebe auf.

Der Evangelische Kirchenkreis Saar-Ost bekräftigt seine Absicht zur Fusion mit dem Nachbarkirchenkreis Saar-West zum 1. Januar 2026. Einen entsprechenden Beschluss fassten die Delegierten des Kirchenkreises einstimmig auf ihrer ordentlichen Jahrestagung im CFK-Zentrum für Kommunikation in Spiesen. Sofern er von der Synode des Schwesterkirchenkreises auf deren Tagung ebenfalls gebilligt wird, bildet der Beschluss den Startschuss für das offizielle Verfahren zur Zusammenführung der beiden kirchlichen Verwaltungsbezirke.

Superintendent Markus Karsch informierte die Synodalen seines Kirchenkreises über den angestrebten Fahrplan für die kommenden Jahre. Bis zum formellen Fusionsbeschluss, der für Sommer 2024 geplant ist, werden in sieben Projektgruppen die Details ausgearbeitet, etwa für die Bereiche Verwaltung, pastorale Versorgung oder Kirchensteuerverteilung.

In seinem mündlichen Rechenschaftsbericht forderte Superintendent Karsch Pfarrer:innen wie Nicht-Theolog:innen dazu auf, „Mitleid zu leben und zu lehren“ als Auftrag zu verstehen. Christenmenschen sollten Mitleid vorleben und von der Hoffnung reden, dass alles Leid enden werde, sagte er vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krisen in der Welt, aber auch angesichts der Not vieler Menschen in der hiesigen Gesellschaft. Er bemängelte, dass in vielen Debatten Mitgefühl auf bestimmte Gruppen beschränkt würde. Der barmherzige Samariter in der Bibel aber habe nicht nach rechts und links geschaut, er habe gehandelt und dem Menschen geholfen, der in seiner Nähe in Not war. Bei der Frage gelebter Nächstenliebe gehe es nicht um Politik oder Finanzen, um Schuld oder Gerechtigkeit, sondern schlicht „um die Menschen und ihr Leid, wenn es mir selbst begegnet – nah und fern, persönlich und unpersönlich“, so Karsch.

Abschließend wählten die 60 Delegierten aus 14 Kirchengemeinden Pfarrer Daniel Storb (Dirmingen/Uchtelfangen) in die Verbandsvertretung des Verbands Evangelischer Kindertageseinrichtungen im Saarland (VEKiS) sowie Dr. Karsten Schmidt als Vertreter des Kirchenkreises in den Verwaltungsrat der Diakonie Saar.
Ein ebenfalls für die Tagung vorgesehener Leitvortrag des Mainzer Theologie-Professors Dr. Michael Roth zur kirchlichen Identitätssuche musste krankheitsbedingt kurzfristig ausfallen.

Zur nächste Synode im Juni 2024 treffen sich die beiden Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West gemeinsam in der Gebläsehalle in Neunkirchen. Auf dieser Tagung steht dann auch der endgültige Fusionsbeschluss an.

 

Der Evangelische Kirchenkreis Saar-Ost erstreckt sich von St. Wendel über Ottweiler und Neunkirchen bis nach Dudweiler in die Landeshauptstadt Saarbrücken hinein. Im Kirchenkreis leben aktuell rund 47.000 Gemeindeglieder in 14 Kirchengemeinden. Sitz der Superintendentur ist Saarbrücken. Superintendent ist derzeit Pfarrer Markus Karsch.





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